Wire Messenger – perfekt, leider zu perfekt!

Obwohl ich nach wie vor von Telegram schwärme, so ist es keine Ausnahme, dass ich auch ab und zu andere Apps aus dem Bereich der Messenger teste. Die Neugier ist da schon sehr groß.

Übrigens habe ich auch WhatsApp getestet, nach dem die E2E-Verschlüsselung verfügbar war. Jedoch direkt danach wieder gelöscht. Da bleibe ich lieber bei Telegram und Threema. Aus Prinzip und Überzeugung.

Also habe ich mal die viel gelobte App Wire getestet. Auf iOS, MacOSX und Android.

Ich muss sagen, die Synchronisierung funktioniert ähnlich wie bei Telegram. Jedoch sind hier wirklich alle Gruppen-und Einzelchats sowie die Inhalte, also Bilder, Videos usw. mit E2E-Verschlüsselung abgesichert (hoff. zieht Telegram bald nach). Nicht schlecht. Auch kann man diese App für verschlüsselte Telefonanrufe sowie Videochats benutzen. Sehr gut. Jedoch war ich von der Qualität der Video-Chats nicht ganz überzeugt. Aber kann wohl variieren, in Abhängigkeit von der Verbindung.

Sonst ist diese App wohl ähnlich konzipiert wie die Konkurrenzprodukte, jedoch sticht diese durch ihre moderne Optik hervor. Und das, genau das, sehe ich als Problem…

Diese App vergisst wohl eine der größten Gruppen, nämlich ältere Personen sowie Rentner. Ja, genau, diese Menschen nutzen sowas auch. Und zwar sehr oft und leider auch die App mit dem Grün im Logo. Und das ist das Problem, was ich darin sehe, dass das Design einfach zu einfach ist, dass es fast schon zu kompliziert wird. Zu kleine Schrift, zu reduziert und somit nicht sofort erkennbar wo was zu finden ist. Auch in der Chatansicht wird es nicht besser. Zu klein der Unterschied zwischen den Textbereichen, z.B. den geschriebenen Inhalten sowie Listenelementen wie z.B. dem Namen des Chatpartners.

IMG_0748

Die Darstellung der Chat-Listen ist ebenfalls etwas zu clean gestaltet. Auch hier verliert das Auge schnell den Anhaltspunkt.

Schade, denn Potential hat diese App. Und wenn man die E2E-Verschlüsselung als Killer-Feature hervorheben möchte und an die Initiative der User appelliert, die eigene Privatsphäre zu schützen, so muss man die App auch so gestalten, dass die breite Maße damit was anfangen kann. Im Moment ist die App nur für Geeks gedacht.

 

2 Kommentare

Kurt Kulli 6. Juni 2016

Das ist noch alles sehr gelinde ausgedrückt, meines Erachtens ist das Interface eine absolute Katastrophe. Nur schon, die Einstellungen zu finden, ist eine echte Herausforderung. Habe die App nach drei Minuten wieder gelöscht und bin nach wie vor bei Threema.

key 7. Juni 2016

Sehe ich genau so. Vom Grundsatz her perfekt konzipiert, doch in der Umsetzung viele Regeln missachtet.