Viele glauben, dass ein Mac mit seinem Betriebssystem veraltet und absolut nicht zeitgemäß ist.
In diesem Beitrag will ich das Gegenteil beweisen. Ich zeige euch ein paar Features von Mac OS X Tiger und versuche sie mit der Gegenstelle in Windows zu vergleichen.
GUI
Im Vergleich zu Windows, was aussieht, als hätte man es bei Disney designed, wirkt Mac OS X sehr schick und elegant. Es erschlägt den User nicht mit irgendwelchen bunten, bonbonfarbenen Icons und Leisten um. Die Oberfläche sieht schlank und dezent aus. Nichts ist zuviel oder zuwenig.
Besonders beliebt ist die Spaltenansicht der Ordnerstruktur. Es ist ähnlich wie der Explorer von Windows aufgebaut. Nur der Vorteil hier ist, dass die Baumstruktur immer im Ordner bleibt. Bei Windows ist es eine Extra-Leiste an der Seite, die mit jedem Aufklappen wächst und man die Breite einstellen muss.
Oft besuchte Ordner oder auch Dokumente kann man in die Seitenleiste ziehen und dort ablegen. Vergleichbar mit Favoriten von Windows.
Für bequemeres und besseres Arbeiten bieten sich die Etiketten an, mit denen man bestimmte Dokumente oder Ordner farbig markieren kann. Für Windows gibt es die kostenlose Freeware iColorFolder, die nicht immer stabil läuft.
Suchen
Seit Mac OS X Tiger, also 10.4, gibt es Spotlight, die On-the-Fly-Suche. Gibt man z.B. den Begriff Mozilla ein, so werden alle Dokumente, E-Mails, PDF-Dateien usw. auf diesen Begriff durchsucht. Auch die Inhalte. Enthält z.B. ein Word-Dokument das Wort Mozilla, so taucht es hier auch auf.
Man kann auch einzelnen Dokumenten bestimmte Kommentare hinzufügen, die dann von Spotlight berücksichtigt werden.
Auch seit Tiger sind die so genannten Smart-Folder vorhanden. Es sind Such-Ordner, die die ganze Festplatte á la Spotlight nach bestimmten Begriffen und Parametern live abfragen. Hier kann man alles, wonach die Suche vorgehen soll, z.B. Art, Datum, Sichtbarkeit usw., eingeben und anschließend abspeichern. Bei erneutem Öffnen wird die Suche aktualisiert.
Systempflege
Mac OS ist fast wartungsfrei. Hier muss man nicht defragmentieren. Alles geschieht automatisch. Man sollte seinen Mac nur einmal die Nacht laufen lassen und schon werden die Cronjobs, die dafür verantwortlich sind ausgeführt. Wer will, kann sich die Freeware Onyx installieren und von da alles regeln. Onyx ist nur eine GUI für die Script-Befehle, die über Terminal erledigt werden. Den Zeitpunkt der Cronjobs kann man auch über Onyx ändern. Die Optimierung läuft in der Regel zwischen 2-5 Minuten. Nach dem Neustart ist alles erledigt.
Was man nicht machen sollte, ist die Festplatte zu partitionieren. Dies ist bei Mac absolut zwecklos. Es sei denn, man will auf seinem Intel-Mac mittels Boot-Camp Windows XP laufen lassen (was absolut nativ läuft, also nicht emuliert).
Denn bei Mac wird immer nur die erste Partition automatisch defragmentiert. Einige fragen sich jetzt, was tun, wenn das System abraucht und alles lag auf C?
1. Regelmäßige Backups sind Pflicht
2. Bei einer Neuinstallation von OS X kann man die vorhandenen Daten in einen Ordner kopieren lassen. So bleibt einem alles erhalten. Ãœbrigens, die Installation von OS X dauert etwa 20-25 Minuten!
Systemverwaltung
Während die Systemsteuerung von Windows absolut unüberschaubar ist, präsentiert sich die Systemverwaltung sehr logisch und schlank. Hier gibt es keine mehrfachen Querverweise usw. Alles ist da, wo man es auch erwartet und nur hier.
Je nach dem, welche Sprache die oberste ist, präsentiert sich das System auch in derselben Lokalisierung.
Installationen
Die meisten Anwendungen muss man eigentlich gar nicht installieren. Man entpackt das Packet und kopiert das Programm auf die Festplatte, meistens aber in den Programme-Ordner. Beim Entfernen bzw. Deinstallieren von Programmen muss man die Anwendung einfach in den Papierkorb ziehen. Danach sucht man nach den Begriffen der Software die Festplatte durch und haut die Dateien einfach weg. Schon ist es passiert. Hier gibt es keine Registry, die sich immer wieder aufbläst und wo sehr viele Reste von den schon längst deinstallierten Programmen für immer und ewig verbleiben.
Sicherheit
Fangen wir mit dem Wichtigsten an: Viren, Würmer, Trojaner, Dialer, hä…. wat dat denn? Kommt bitte nicht auf den Gedanken, eurem Mac ein Antivirus-Programm zu verpassen. Erstens ist es gar nicht nötig, zweitens richten sie mehr Schaden an und bewirken nur das Gegenteil. Bitte schon gar nicht sowas wie Norton AV. Das Tool taugt nichts und ist sogar gefährlich. Auch Sophos ist nicht besser. Gab es doch vor Kurzem einen falschen Alarm, wo sich der Trojaner als Fehler erwies. Sehr vertrauenswürdig. Sicher kann es in Zukunft anders ausschauen. Nur wird es dennoch nicht so sein wie bei Windows. Denn bei Mac OS muss man beinahe alles, was man installieren will, mit dem Admin-Passwort bestätigen. Darüber hinaus arbeitet man hier selbst als Admin nicht als Root-User, der wirklich alles darf. Diejenigen, die sicher sein wollen, legen noch einen Admin-User an und entziehen sich selber die Admin-Rechte.
Auch die Systemeinstellungen sind nicht jedem zugänglich. Hier klickt man unten links auf das Schloßsymbol und gibt sein Admin-Passwort ein, um Änderungen vornehmen zu können.
Wird der Mac von mehr als einer Person benutzt, so kann man jedem Nutzer flexible Rechte einräumen. Also es ist nicht wie bei Windows, wo bestimmte Gruppen existieren. Hier kann ich jedes einzelne Programm erlauben oder nicht. Besser geht´s wohl kaum. Übrigens basiert Mac OS X auf Unix. Daher auch die Rechteverwaltung.
Jeder User hat seine eigene Library, in welcher alle Einstellungen der Programme und des Systems abgelegt werden.
Beim Löschen des Papierkorbs hat man die Möglichkeit die Daten digital zu überschreiben.
Näheres zur Sicherheit von Mac OS X erfährt man hier
Sicher arbeiten
Handelt es sich um sehr vertrauliche Daten, die auf dem Mac verwaltet werden, so kann man FileVault aktivieren, die On-The-Fly Verschlüsselung. Vergißt man sein Hauptkennwort, so kann man die Festplatte nur noch formatieren.
Sprachbefehle
Bestimmte Aufgaben und Befehle lassen sich bequem per Sprache steuern.
Dienstprogramme
Im Ordner Dienstprogramme befindet sich alles, was man für professionelles Arbeiten mit dem Mac braucht. Netzwerke verwalten, Terminal usw.
Exposé
Arbeitet man momentan in sehr vielen Programme mit vielen geöffneten Fenstern, so greift man auf Expose zu. Es verkleinert alle Fenster und bietet damit eine Übersicht. Auf Wunsch verschwinden die Fenster und man hat den vollen Zugriff auf den Schreibtisch.
Das Expose aktiviert man entweder ganz üblich über Tastenkombinationen oder man fährt mit dem Mauszeiger in eine programmierte Ecke.
Programmieren
Auch mit einem Mac OS X kann man sehr wohl professionel programmieren. Dazu benötigt man die DeveloperTools, die auf der System DVD vorhanden sind. Hier gibt es alles was das Herz begehrt. Man bastelt sein Programm zusammen und gibt ihm die notwendige Oberfläche.
Besonders beliebt ist z.B. QuartzComposer. Hier hat man die Möglichkeit die integrierte QuartzExtreme-Technologie von Apple nutzen zu können. Als gutes Beispiel dafür ist ein Bildschirmschoner Soundstream. Hier reagiert es auf die Stimme oder Geräusche über das eingebaute Mikrofon. Genauso könnte man es per Maus oder Touchscreen steuern. Bei jeder Berührung des Display könnte man z.B. Wassertropfen erzeugen lassen.
Das Porgramm Core Image Fun House greift auf die CoreImage-Technologie zurück. Das Tool ist nur eine Demo zur Bildbearbeitung der Zukunft. Hier sind viele Effekte und Masken in Sekunden erledigt, die in Photoshop etwas länger brauchen.
Welche Vorteile bringt es?
Viele Aktionen sind schon im Mac OS X integriert. So braucht z.B. die Grafikkarte oder die CPU die Umrechnung nicht zu erledigen. Das OS macht es automatisch mittels Parameter usw.
Etwas zur Hardware
Es ist bekannt, dass die Hardware von Apple eine völlig andere Dimension darstellt. Sicher gibt es auch andere Hersteller, wie z.B. Asus oder Sony, die schicke Sachen machen. Aber an das Design der Macs können die nicht mal denken. Die Apple-Rechner sind aus sehr soliden Materialien gebaut. Speziell die Powermacs und Powerbooks bzw. die neuen MacBookPro. Hier sieht man kein Plastik. Alles ist aus hochwertigem Aluminium. Bei den Powerbook/MacbookPro ist die Tastatur beleuchtet, was in dunklen Räume sehr nützlich sein kann. Die Rechner sind sehr leise, selbst mit den neuen Intel-Kernen. Und da wären wir ja wieder. Auch in einem Mac sind die normalen Festplatten verbaut. Auch die RAM-Riegel sind mit denen der PC´s identisch. Also ein Mac ist keineswegs veraltet.
Apropos Intel. Seit Kurzem kann man auf ein Intel-Mac auch Windows-XP SP2 installieren. Dazu benötigt man die kleine Software von Apple namens BootCamp. Übrigens wird XP hier gar nicht emuliert, sondern es läuft absolut nativ, als wäre es ganz normaler PC.
Und zum Schluß was zum Nachdenken: warum muss ich bei Windows auf Start klicken, um den Rechner auszuschalten?
Links
Ausführliches zu Mac OS X
Ein Kommentar
Ich bin auch auf Mac umgestiegen und bin glücklicher Besitzer eines MacBook Pro. Deinem Artikel zu MacOS kann ich nur zustimmen, es ist wirklich ein super Betriebssystem und ich vermisse Windows kein bisschen. Wenn doch führe ich es als Emulation mit QEMU in einem extra Fenster aus. BootCamp will ich auch noch ausprobieren.